Gelenkschmerzen

Wer rastet, der rostet!

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Über 100 Gelenke machen den Körper beweglich. Damit es buchstäblich läuft wie geschmiert, bilden Knorpel und Gelenkflüssigkeit eine Art Puffer zwischen den Knochenenden. Diese passen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip perfekt ineinander. Und dennoch: allein in Deutschland sind rund 10 Prozent der Erwachsenen von arthrosebedingten Beschwerden betroffen – am häufigsten an Schulter, Knien, Fingergelenken und Hüfte.

Eine Heilung ist nicht möglich. Doch man kann die Beschwerden lindern und einer Verschlechterung entgegenwirken.

> Wie entsteht eine Arthrose?

Die Ursache für eine Arthrose sind Umbauprozesse im Knorpel und im gelenknahen Knochengewebe. Der Verlauf ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ein langsamer Verlauf mit monatelanger Schmerzfreiheit ist dabei ebenso möglich, wie ein rascher Abbauprozess, der in kurzer Zeit einen operativen Eingriff notwendig macht.

Hochhackige Schuhe mit wenig flexiblen Sohlen gelten als Gelenkkiller Nummer eins. Ein weiterer Risikofaktor insbesondere für die Hüft- und Kniegelenke ist Übergewicht. Ursache für Arthrose können zudem einseitige und übermäßige Belastung sein, sei es im Beruf oder im Sport. Manche Knorpelschäden treten auch anlagebedingt auf. Dabei versagen die für die Knorpelbildung zuständigen Gene ihren Dienst. Und: mit zunehmendem Alter wird bei Jedem Knochenmasse abgebaut. Der Knochen „merkt“ sich zudem kleinere Sportverletzungen. Daher leiden auch junge Menschen häufig an Arthrose.

> Sanfter Sport „ölt“ die Gelenke

Ist ein Gelenk bereits geschädigt, ist es in jedem Fall wichtig, aktiv zu werden. Was viele nicht wissen: Bei Arthrose ist regelmäßige Bewegung das A und O. Denn der Gelenkknorpel wird allein durch kontinuierliche Belastung und Entlastung mit Nährstoffen aus der Gelenkflüssigkeit versorgt.

Sanfte Sportarten wie Radfahren und Schwimmen „ölen“ die Gelenke, auch wenn sie schon angegriffen sind. Eine Schonhaltung lässt die Knorpelmasse dagegen regelrecht verhungern.

> Schmerzmittel bei Gelenkverschleiß

Arthrose kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Im Anfangsstadium einer Arthrose spürt der Betroffenen jedoch nicht, wie sich der Knorpel langsam abbaut. Denn ein Gelenkknorpel enthält weder Blutgefäße noch Nerven, die Schmerz signalisieren könnten. Wer also Schmerzen verspürt, hat bereits mit einer Schädigung zu tun.

Pflanzliche Präparate können möglicherweise eine Alternative zu chemischen Schmerzmitteln darstellen. Denn die bei chronischen Gelenkschmerzen zumeist verordneten Antiphlogistika wie Ibuprofen und Diclofenac können in der Langzeittherapie Magenbeschwerden verursachen. Extrakte der Teufelskralle, einer in Südafrika beheimateten Pflanze, wirken ähnlich entzündungshemmend wie Cortison. Sie vermindern nicht nur den Schmerz, sondern bremsen auch den Gelenkverschleiß. Capsaicin ist ursprünglich für die Schärfe des Chili-Pfeffers verantwortlich. Als Salbe oder Wärmepflaster lindert der Pfefferwirkstoff durch Durchblutungsförderung und Wärmebildung effektiv Schmerzen im Gelenk- und Muskelbereich. Während Salben direkt am Gelenk zur Wirkung kommen, helfen Wärmepflaster, die umgebende Muskulatur zu entkrampfen.

> Warme und kalte Anwendungen

Es kann ganz unterschiedlich sein, ob eher Wärme oder Kälte an der betroffenen Stelle als angenehm empfunden wird. Bewirkt Wärme eine Verbesserung, können warme Wickel mit beispielsweise Heublumen helfen. Entspannungsbäder, die Fichten-, Kiefernadel- oder Wacholderextrakt enthalten, fördern die Durchblutung, wirken wärmend und entspannend.

Abgenutztes Knorpel- und Knochenmaterial kann Entzündungen hervorrufen. Ist ein Gelenk offensichtlich gerötet und überwärmt, wird ein kühlendes Gel als angenehm empfunden.

> Vitamine, Enzyme und Co.

Enzympräparate können den Entzündungsprozess hemmen und die Heilung fördern.

Basenpräparate beeinflussen das Säure-Basen-Gleichgewicht positiv und wirken Entzündungen entgegen.

Wenn auch immer noch umstritten, ist die ergänzende Einnahme von Knorpelbestandteilen, wie Glucosaminsulfat, Chondroitinsulfat, Kollagenhydrolysat und Hyaluronsäure sinnvoll, ebenso wie die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren. Die Eigenschaften von Vitamin E und C sowie die Spurenenelemente Zink, Kupfer, Mangan und Selen sind für Gelenkstrukturen wichtig. Darüber hinaus sollte auf eine ausgewogene Ernährung mit wenig tierischen Nahrungsmitteln geachtet werden, welche zu einer Übersäuerung des Körpers führen und dadurch die Entzündungsneigung erhöhen.

Quelle: Gesundheit – Das Magazin aus Ihrer Apotheke

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